Musik, Lyrik und Kunst verwobenAbschluss der Sommerkonzerte mit Lieder in Bildern

„Es webt, sobbt, dräut. Es träumt mir. Es weint mich. Blaue Stunde, Kranichzug. Gott, ist das schön!“

Markus Schönewolf hat Gedichtzeilen wie diese seiner Komposition Lieder in Bildern beigefügt. Die Klangfarbe ist expressionistisch, und so sind auch die Bilder, die der Bonner Künstler Ernst-Martin Heel zur Komposition hinzugesetzt hat. Den Charakter eines Gesamtkunstwerks haben Schönewolf und Heel verfolgt: Musik, Gedicht und Kunst. Alles ist miteinander verwoben.

Die Zuhörer […] erhoben sich nach dem einstündigen Konzert-Vortrag. Im Stehen applaudierten sie minutenlang den beiden Musikern, der Kölner Sopranistin Theresa Nelles und Andreas Mildner, Harfenist im WDR-Orchester und Professor an der Musikhochschule Würzburg.

Umfangen von Klängen

Applaus nach der Uraufführung von „Lieder in Bildern“. Das stehende Publikum beglückwünscht die beiden Musiker, die vor den großformatigen Bildern Ernst-Martin Heels stehen. Neben den Musikern steht die Harfe.

Neue Klänge in der Kirche: Das war es, was das Publikum begeisterte. Schönewolf […] hat mit seinen Liedern in Bildern ein Stück voller lyrischer, sphärischer und spiritueller Klänge geschaffen. Die vier großformatigen Kunstwerke Heels, im Kirchenraum aufgestellt, korrespondierten mit Schönewolfs Klangfarben, hier eine Explosion der Farben, dort Takte, die klanggewaltig den Kirchenraum füllten. Die Ausstrahlung von Theresa Nelles, ihre große Präsenz während des Vortrags und die Präzision, mit der Andreas Mildner die Sängerin begleitete, gaben dem Abend eine über die Musik hinausgehende Erfahrung mit.

Das Publikum fühlte sich umfangen von den Klängen dieser einen musikalischen Stunde. Die neue Musik, die neue Musik für die Kirche, stellte sich den Zuhörern vor als ein fast magisches Erlebnis; den Kirchenraum zu öffnen für Neues, für Ungewohntes, erwies sich erneut als wegweisende Entscheidung. Der Bann der Klänge war jedenfalls sehr groß. Kein Wort, kein Ton schien zufällig gesetzt. Der begeisterte Beifall belohnte eine mehr als gelungene Aufführung. […]


Kölner Stadt-Anzeiger