Bahnhof Belvedere – Feierliche Übergabe des Bahnhofs an die Öffentlichkeit

Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, dem Förderkreis des Bahnhof Belvedere haben wir mit zwei Konzerten am 10. und 11.8.2017 den Ort der Öffentlichkeit übergeben.

Er ist das älteste Stationsgebäude Deutschlands, der Bahnhof Belvedere in Köln-Müngersdorf. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde von Architekten der Schinkel-Schule gebaut und ist bis heute noch weitgehend im Originalzustand von 1839 erhalten. Eine Besonderheit ist sicher die Verbindung von schönem Empfangsgebäude und der Lage im weitläufigen Park.

2010 gründete sich der Förderkreis Bahnhof Belvedere auf Betreiben von Sebastian Engelhardt, um das historisch so bedeutsame Bahnhofsgebäude zu erhalten, zu renovieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dass letzteres Anliegen eventuell auch mit Musik verbunden sein würde, liegt bei Engelhardts Beruf nahe: Er ist Cellist beim WDR Sinfonieorchester Köln.

Ein Ort mit verzauberndem Flair

Am 10. und 11. August 2017 wurde der Bahnhof Belvedere nun in einem gemeinsamen Projekt mit der Liedwelt Rheinland zum ersten Mal bespielt. Das synästhetische Projekt „Lieder in Bildern“ mit den Bildern von Ernst Martin Heel und Texten und Musik von Markus Schönewolf fügte sich nahezu perfekt in die ungewöhnlichen Räumlichkeiten ein. Im ganzen Bahnhofsgebäude verteilten sich die großflächigen Bilder Heels und ließen das Enterieur zu einer Galerie werden.

Ein kleiner Konzertsaal in der Bel Etage

Im oberen Bereich dann der kleine Konzertsaal, in dem an diesen beiden Abenden Anna Herbst (Sopran) und die Harfenistin Jie Zhou zu hören waren. Für die beiden Musikerinnen war dies die erste Zusammenarbeit, für die Anna Herbst das anspruchsvolle Werk binnen weniger Wochen einstudierte. Diese kurzfristigen Umstände waren den beiden Musikerinnen aber keineswegs anzuhören: In wunderbarem Zusammenspiel setzten sie die Naturoden um. Jie Zhou erwies sich hierbei nicht nur als souveräne Begleiterin, sondern wusste auch ungewöhnliche Klangeffekte auf ihrer Harfe umzusetzen, die dem Werk Schönewolfs eine weitere lautmalerische Ebene verliehen.

Anna Herbst brillierte nicht nur gesanglich

Besonders beeindruckend gelang der Part von Anna Herbst, die nicht nur gesanglich brillierte, sondern dem Werk in ihrer Interpretation sowohl der gesungenen als auch der gesprochenen Texte eine weitere Ebene gab. Besonders reizvoll gestaltete sich am ersten Abend auch das Geräusch des Regens von draußen – welch wunderbare Ergänzung zu eh schon synästhetisch angelegten Naturoden! Auch das Angebot eines anschließenden Beisammenseins wurde von den begeisterten Besuchern dankbar angenommen.

So klang der Abend aus mit einer Besichtigung der Räumlichkeiten, Betrachtung der Bilder, Künstlergesprächen und – einem Interview mit der wunderbaren Sopranistin Anna Herbst!